Grundlagen des Aufgusses: Techniken, Temperaturen & perfekte Düfte

Ein guter Aufguss ist wie ein kleines Wellness-Theaterstück: Er hat einen Anfang, einen Höhepunkt und einen stimmungsvollen Abschluss. Doch bevor der Dampf aufsteigt und sich der Raum in flimmernde Hitze legt, lohnt es sich, die Grundlagen des Aufgusses zu kennen. Dabei geht es nicht nur darum, Wasser auf Steine zu geben, sondern um das Zusammenspiel aus Wärme, Duft, Rhythmus und Bewusstsein.

Im Folgenden erfährst du, wie ein Aufguss wirklich „rund” wird, worauf es bei Düften ankommt und welche kleinen Tricks den Unterschied machen.

Frau, die mit einer Kelle Wasser auf die heißen Saunsteine gießt.
Ein Moment voller Ruhe: Mit jedem Aufguss steigt wohltuender Dampf auf und erfüllt die Sauna mit Wärme und Duft. Foto: HUUM, unsplash.com

Warum macht man einen Aufguss überhaupt?

Ein Aufguss verstärkt die Wärme – aber nicht auf aggressive Art. Die Luft wird kurzfristig feuchter, wodurch die Hitze intensiver empfunden wird. Die Haut beginnt stärker zu schwitzen, die Atmung wird bewusster, und viele empfinden diesen Moment als besonders reinigend und befreiend.

Es ist ein Ritual, das Körper und Aufmerksamkeit bündelt: kurz, intensiv, wohltuend.

Wie du dich ideal auf den Aufguss vorbereitest

Ein guter Aufguss beginnt lange bevor Wasser die Steine berührt.

1. Ruhig werden

Kurz abduschen, abtrocknen, durchatmen. Je ruhiger du in den Aufguss gehst, desto schöner wird er.

2. Den richtigen Platz wählen

In der Mitte sitzt du eher sanft im Temperaturgeschehen, oben wird’s schnell sehr warm. Unten lässt es sich gut starten, besonders wenn du noch lernen möchtest, wie dein Körper auf Hitze reagiert. Aufgepasst: In einer öffentlichen Sauna wird’s meistens sehr voll zu den Aufgüssen. Begib dich daher rechtzeitig zum Eingangsbereich, damit du dir einen Platz auf deiner favorisierten Sitzhöhe sichern kannst.

3. Zubehör bereitstellen

Für einen gelungenen Aufguss brauchst du nur wenige, aber gute Dinge:

Das war’s. Mehr braucht es nicht.

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So läuft ein klassischer Aufguss ab – ganz entspannt erklärt

Ein Aufguss besteht aus drei einfachen Abschnitten:

1. Aufgießen

Mit der Kelle wird wenig Wasser (ca. eine halbe Kelle) auf die heißen Steine gegeben. Dadurch entsteht der typische „Wasserdampfstoß“. Mehrere kleine Aufgüsse wirken angenehmer als ein großer Schwall.

2. Verteilen der Wärme

Mit einem Handtuch oder Wedeltuch wird der Dampf sanft durch den Raum geführt. Ein gutes Wedeln fühlt sich fast so an, als würde jemand die warme Luft wie eine Welle über die Haut streichen.

3. Kurze Hitzephase

Jetzt wirkt der Aufguss. Atme ruhig, schließe die Augen, spüre die Wärme. Der Moment zwischen zwei Dampfstößen ist oft der schönste — intensiv, aber friedlich.

Düfte: Weniger ist (wirklich!) mehr

Egal ob Eukalyptus, Orange, Fichtennadel oder Minze – beim Duft geht es nicht um Stärke, sondern um Harmonie.

Als Faustregel gilt:
3–5 Tropfen pro Liter Wasser reichen völlig.

Zu viel Duft riecht nicht stärker – es kratzt in der Nase und irritiert den Körper.

Eine kleine Auswahl beliebter Duftmischungen:

  • Eukalyptus & Minze – befreiend, klar
  • Orange & Zitrone – leicht, fröhlich
  • Fichte & Kiefer – waldig, traditionell
  • Lavendel & Bergamotte – beruhigend, ideal am Abend

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Der Aufguss für Zuhause: So gelingt’s auch ohne Profi

Auch wenn du keine große Sauna hast, kannst du zuhause richtig schöne Aufgüsse erleben:

  • Nimm lieber weniger Wasser, dafür mehrere kleine Aufgüsse.
  • Halte das Handtuch locker und weich – nicht zu hektisch wedeln.
  • Lüfte nach dem Aufguss kurz durch, damit die Sauna wieder klar wird.
  • Stelle dir ein kleines Ritual zusammen: leises Licht, Musik, Achtsamkeit.

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Worauf du achten solltest – Sicherheit ohne Panik

Saunieren ist gesund, aber ein Aufguss fordert den Körper spürbar. Achte deshalb auf:

  • kein Alkohol vor oder während des Saunierens
  • hören auf den eigenen Körper (Schwindel = sofort raus)
  • nicht zu hohe Duftkonzentrationen
  • genug trinken (vor und nach dem Saunagang)
  • lieber früher rausgehen als zu lange bleiben

Ein Aufguss ist kein Wettbewerb. Es geht darum, den Körper zu respektieren — nicht ihn zu überfordern.

Fazit: Die Kunst liegt in der Leichtigkeit

Wenn du die Grundlagen des Aufgusses kennst, wird dir auffallen: Ein richtig guter Aufguss ist nicht kompliziert. Er lebt von Stimmung, Ruhe, guten Düften und einem bewussten Erleben des Moments.

Es sind die kleinen Details, die das Erlebnis besonders machen – achtsame Hitze, ein feiner Duft, ein sanfter Luftstoß. Jeder Aufguss ist ein kleines Ritual, das dir erlaubt, abzuschalten und wieder bei dir anzukommen.